Carsten Knop: "Steve Jobs had a demanding aura about him, an inner fire. He somehow managed to get the best out of everyone around him."Carsten Knop: „Steve Jobs hatte eine fordernde Aura um sich, er hatte ein inneres Feuer, er brachte die Menschen in seinem Umfeld dazu, ihr Bestes zu geben.

05/21/2012  |  Interview

Carsten Knop has been the managing editor for business news at the Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ newspaper) since the beginning of 2007. He recently served as a member of the jury for the 2012 Code_n Contest.

Janina Benz: Carsten, you spent many years in Silicon Valley. During that time, you observed Steve Jobs and even got to know him personally. Your book, Big Apple – The Legacy of Steve Jobs, highlights your experiences. What is it that fascinated you about him, and what, in your opinion, was the secret of his success?

Carsten Knop

Carsten Knop: No encounter in my professional life has been as intense as my encounter with Steve Jobs. The man had a demanding aura about him, an inner fire. He somehow managed to get the best out of everyone around him. It was both fascinating and inspiring. As I underscore in the book, he fostered creativity, but also demanded it. That’s just how it was, even in the early development stages of this book.

JB: During your professional career, you have met several innovative entrepreneurs. Steve Jobs’ words of wisdom were: “Stay hungry, stay foolish.” Would you say these are necessary attributes for innovators, or can true entrepreneurial spirit survive without them?Carsten Knop ist seit Anfang 2007 verantwortlicher Redakteur für die Unternehmensberichterstattung bei der F.A.Z. und war ebenfalls Jury Mitglied beim CODE_n Contest 2012.

Janina Benz: Carsten, du hast einige Zeit im Silicon Valley verbracht. Unter anderem hast du Steve Jobs über viele Jahre hinweg beobachtet, ihn persönlich kennengelernt und deine Erfahrungen in deinem Buch Big Apple – Das Vermächtnis von Steve Jobs verarbeitet. Was hat dich an ihm fasziniert und worin lag deiner Meinung nach sein Erfolgsrezept?

Carsten Knop

Carsten Knop: Keine Begegnung in meinem Berufsleben war jemals so intensiv wie die mit Steve Jobs. Der Mann hatte eine fordernde Aura um sich, er hatte ein inneres Feuer, er brachte die Menschen in seinem Umfeld dazu, ihr Bestes zu geben. Das war faszinierend, auch sehr inspirierend. Im Buch heißt es, er habe unsere Kreativität gefördert und gefordert. Genau so war es, auch mit Blick auf die Entstehung des Buchs.

JB: Du hast während deiner beruflichen Laufbahn schon viele innovative Entrepreneure kennengelernt. Steve Jobs Leitmotiv war „Bleibt hungrig, bleibt tollkühn“. Könnte man hier von einem Wiedererkennungsmerkmal für Innovatoren sprechen oder lässt sich echter Unternehmergeist nicht auf ein Attribut herunterbrechen?

CK: That motto doesn’t exactly paint the whole picture. He, of course, also had an iron will – so the part about hunger was meant seriously. But Steve Jobs also spoke about the importance of following one’s heart. And both aspects taken together are a good foundation for successful entrepreneurship. A little luck helps along the way – but Jobs never neglected to say that even defeat can have a purpose, as was the case with his unfinished degree.

JB: As a jury member at the 2012 CODE_n contest, you had to vet all of the concepts presented to you. In your experience, have the challenges facing future successful startups changed? Is it harder to establish new ideas in the market these days?

CK: I would say so. But I’m certainly not a maverick like Steve Jobs – I ride the coattails of a large, established newspaper, so I feel a bit like a blind man talking about colors. However, my job does require me to maintain a continuous dialog with both young and established entrepreneurs alike – and that leaves some pretty reliable impressions. That’s why the answer is easy: Yes, it has become more difficult. The competition is stiffer, the markets are more transparent, and the customers are more demanding. At the same time, a globalized market also offers more possibilities than ever before, and the internet provides completely new marketing opportunities. In the foreground, we’re still asking the same question we were asking 100 years ago: Is there a market for my product? In that sense – stated simply – nothing has changed.

JB: Nowadays, everything has to be faster, bigger, more expensive, and more spectacular. How can a startup competition like CODE_n establish and promote long-term quality assistance to up-and-coming entrepreneurs in a market so heavily defined by international scalability, visibility, and media presence?

CK: Well, the CODE_n competition is certainly a step in the right direction. As I saw it, CODE_n was the topic of conversation at the last CeBIT exhibition. And I have to say, I’m certain that a number of exhibitors will try to position themselves closer to CODE_n in the future! By any measure, CeBIT is a truly international exhibition that gets a lot of media attention. It is more difficult, of course, to maintain contacts afterwards. Perhaps it would be possible to stabilize the contacts between startups and the media; this would offer wonderful opportunities on account of the very international range of participants.

JB: What motivated you to take on a role like jury member for the CODE_n contest, and what fascinates you most about this industry?

CK: A curious journalist is always looking for fresh faces and themes. A contest like CODE_n goes a long way in satisfying this curiosity and also in supplying the newspaper with new stories. And the enthusiasm with which CODE_n was organized was just as contagious as the enthusiasm spread by the young entrepreneurs that I got a chance to meet in Hanover. You can never get enough of something like that.

JB: Thank you very much for the interview and your in-depth response to our questions, Carsten.

CK: Thank you for your interest. We wish you and CODE_n all the best.

CK: Das Leitmotiv ist ja noch nicht ganz vollständig. Er hatte natürlich auch eine unbändige Willenskraft. Das mit dem Hunger ist sehr ernst gemeint. Steve Jobs hat aber auch davon gesprochen, dass man seinem Herzen folgen solle. Und beide Aspekte zusammen sind dann schon eine gute Grundlage für erfolgreichen Unternehmergeist. Natürlich gehört auch Glück dazu. Aber Jobs hat ja nicht versäumt zu erwähnen, dass selbst Niederlagen durchaus ihren Sinn haben können, so wie sein abgebrochenes Studium.

JB: In deiner Funktion als Jury-Mitglied beim CODE_n Contest hast du die eingereichten Konzepte auf Herz und Nieren geprüft. Haben sich deiner Erfahrung nach die Anforderungen an zukünftig erfolgreiche Start-ups verändert bzw. ist es heute schwieriger als früher, sich mit einer Idee am Markt durchzusetzen?

CK: Ich denke schon. Nun bin ich selbst ja ganz offensichtlich kein Gründer, sondern arbeite im Schoß einer großen, etablierten Tageszeitung. Von daher redet hier doch ein wenig ein Blinder über Farbe. Andererseits gehört zu meinem Job natürlich der permanente Dialog mit jungen und etablierten Unternehmern gleichermaßen. Da bekommt man schon belastbare Eindrücke. Und deshalb ist die Antwort ganz klar: Ja, es ist schwerer geworden, der Wettbewerb ist härter, die Märkte sind transparenter, die Kunden anspruchsvoller geworden. Zugleich bieten die globalisierten Märkte aber auch mehr Möglichkeiten als früher, das Internet liefert ganz andere Vermarktungschancen. Am Anfang steht natürlich immer noch dieselbe Frage wie vor hundert Jahren auch: Habe ich ein Produkt, für das es einen Markt gibt? Daran hat sich – ganz simpel – überhaupt nichts verändert.

JB: In der heutigen Zeit muss alles immer schneller, größer, teurer und spektakulärer sein. Wie kann sich ein Start-up Wettbewerb wie CODE_n heutzutage am Markt, unter Aspekten wie internationale Skalierbarkeit, Sichtbarkeit und Medienpräsenz, etablieren und langfristig qualitative Nachwuchsförderung betreiben?

CK: Nun, der Start war ja schon einmal ein voller Erfolg! Nach meinem Eindruck war CODE_n das Gesprächsthema auf der letzten CeBIT schlechthin. Daran gilt es anzuknüpfen, ich bin mir sicher, dass beim nächsten Mal einige Aussteller in die Nähe des CODE_n-Standes streben werden. Und die Cebit ist ja eine durchaus internationale Messe, die zugleich viel Medienpräsenz bringt. Schwieriger ist es natürlich, danach im Gespräch zu bleiben. Vielleicht kann man die Kontakte der Gründer zu den Medien verstetigen; darin liegt eine Chance, denn auch das Teilnehmerfeld war ja sehr international.

JB: Was motiviert dich eine Funktion als Jury-Mitglied, wie beispielsweise beim CODE_n Wettbewerb, einzunehmen und was begeistert dich persönlich am meisten an dieser Branche?

CK: Ein neugieriger Journalist ist immer auf der Suche nach frischen Gesichtern und Themen. Ein Wettbewerb wie CODE_n ist hervorragend dazu geeignet, diese Neugier zu befriedigen und für andere Geschichten in der Zeitung zu sorgen. Und die Begeisterung, mit der CODE_n organisiert worden ist, steckt dann genauso an, wie die Begeisterung in den Augen der jungen Gründer, die ich in Hannover treffen durfte. Davon kann man doch nie genug kriegen.

JB: Vielen Dank für das Interview und die ausführliche Diskussion unserer Fragen Carsten.

CK: Danke für Euer Interesse und weiterhin alles Gute für CODE_n.